Es gibt Malerei, die darstellt: eine Schlachtenszene, die Kreuzigung, ein Stilleben, ein Porträt, ein Quadrat, eine monochrome Fläche, einen musikalischen Klang, die inneren Regungen des Künstlers, die Farbe Weiss, ein malerisches Konzept, die Unmöglichkeit zu malen. Und es gibt Malerei, die nicht(s) darstellt. Weilenmann stellt nichts dar, er führt uns die Auflösung des Darstellungsprozesses vor Augen.
Das Hauptmerkmal seiner Gemälde ist das Unscharfe, das Verfliessende, das Verschwommene. Die Verwischungseffekte sind aber nicht auf irgendeine Dysfunktion zurückzuführen, auf eine Sehstörung des Künstlers etwa, oder, von der fotografischen Praxis her formuliert, auf eine akzidentielle Verschiebung der Linse, atmosphärische Turbulenzen, die Bewegung des Motivs oder die falsch eingestellte Brennweite. Die verwischten Bilder Weilenmanns sind gemalt. Es sind keine scharfen Bilder, die dann verunklärt wurden, sondern verwischt gemalte – bewusst vermalte – Bilder.Unschärfe zwingt den Blick, sich zu konzentrieren, zu fokussieren.